Tradition im BSV 1864

Sport und Geselligkeit | Jungschützen

Geselliges Beisammensein und Sport

Traditionsschießen

Anders als beim sportlichen Schießen spielt beim Traditionsschießen das gesellige Beisammensein eine ebenso große Rolle wie der sportliche Erfolg. Gemeinsame Veranstaltungen wie Wanderungen oder Wochenendtouren, Nikolausfeier oder spanischer Abend werden teilweise spontan veranstaltet und sorgen für Abwechslung und Gemeinsamkeit. Auch die Ausrichtung der weithin bekannten Feste wie Tanz in den Mai, Oktoberfest oder Halloween-Party verdankt der Verein der ehrenamtlichen Tätigkeit der Traditionsschützen. Sie leisten auf diesem Weg einen wichtigen Beitrag, den Verein zu unterstützen und mit Leben zu erfüllen.

Im schießsportlichen Bereich sorgen Rundenwettkämpfe, Wurstschießen, das Ausschießen des Monatsmeisters und natürlich das jährliche Schützenfest am ersten September-Wochenende für Spannung und Abwechslung.

Tradition Burscheider Schützenverein

Von Schützen, Schützengesellschaften, Schützenvereinen und Schützenfesten

Die ersten Hinweise auf Schützengesellschaften finden wir in den Verordnungen des französischen Königs Karl V. anno 1364 – 1380. Er ließ in den Jahren 1367 und 1369 die Schützen registrieren, rief die jungen Leute zu Schießübungen auf und verbot jegliche anderen Spiele. Die damals französische Streitmacht war ein ausgesprochenes Ritterheer, in dem Schützen nur eine untergeordnete Rolle spielten. Das Ende des Rittertums ist aber eng mit dem Aufkommen des Schützenwesens verbunden.

Ab Anfang des 15. Jahrhunderts tauchten in allen größeren Städten Flanderns Schützengesellschaften auf. Von hier aus haben sie sich über ganz Mitteleuropa bis zum Baltikum ausgebreitet. Aus diesem Jahrhundert stammen die ersten Nennungen von Schützenfesten. Es tauchen Statuten einzelner Schützengesellschaften auf.

Schützen sind aber im mittelalterlichen Schrifttum nicht nur die Mitglieder der Schützengesellschaften. Im Heerwesen werden allgemein die Träger von Schusswaffen (Bogen, Armbrust und Gewehr) so bezeichnet.

Die deutschen Landesfürsten hatten ihre Hofschützen zu ihrer militärischen Repräsentation und die Städte ihre Stadt- und Staatsschützen für Aufgaben des Ordnungs- und Wachdienstes an Toren und Mauern. Ebenso wurden sie für Polizei- und Branddienst eingesetzt.

Die Länder Kleve, Jülich und Berg hatten Schützen als eine Art Miliz, die zu allen möglichen Aufgaben des Kriegs-, Wach- und Polizeidienstes verwandt wurden. Sie wurden selten fest besoldet, meist abgefunden bei Erfüllung befohlener Aufgaben.

Nach bergischer Wehrordnung war die waffenfähige Mannschaft eines jeden Kirchspiels in Listen verzeichnet. Listen über Schützen des Kirchspiels Burscheid finden sich im Staatsarchiv Düsseldorf.

Gründung und Aufbau des Burscheider Schützenvereins 1864 eV

Am 7. August 1864 kam es zur Neugründung des Schützenvereins in der Wirtschaft Böhle. August Haas leitete die Gründungsversammlung. Das Gründungsprotokoll sowie auch die Statuten wurden eigenhändig durch Unterschrift anerkannt. Der neu gegründete Verein übernahm von seinem Vorgänger die Bezeichnung „Burscheider Schützenverein“, ergänzte ihn aber mit der Jahreszahl 1864. Als erster Vorsitzender amtierte August Haas, erster Schützenkönig war Eduard Speckenbach.

Damit der Schießsport wieder ausgeübt werden konnte, pachtete man auch wieder das gleiche Gelände wie der frühere Schützenverein. Auf dem Gebiet, das die Flurbezeichnungen „Schützeneiche“ und „An der Vogelreute“ trug, wurde ein neues Schützenfeld errichtet. Das erste Schützenfest wurde 1865 gefeiert. Er herrschte überall große Freude, als das Fest seinen Anfang nahm und Burscheid wieder seinen Schützenverein hatte. Dank der guten Führung des Chefs Robert Wirtz genügten wenige Jahre, um das Ansehen des Vereins zu festigen.

ZUR CHRONIK

Geschichte des Schützenhauses

Skizze des Schützenhauses um 1900
Skizze des Schützenhauses um 1900
Schützenhaus vor 1969
Schützenhaus vor 1969